Böblingen, 5.2.2016. Nur um es nochmal klarzustellen: „Warme Kante“ bezeichnet einen Isolierglas-Randverbund mit wärmetechnisch verbessertem Abstandhalter. Für dieses „wärmetechnisch verbessert“ gibt es eine eindeutige Definition. Sie findet sich in der relevanten, international gültigen Norm für den Wärmedurchgangskoeffizienten von Fenstern, DIN EN ISO 10077 Teil 1 ebenso wie in der Norm für das wärmetechnische Verhalten von Vorhangfassaden, DIN EN ISO 12631. Beide Normen enthalten jeweils eine Tabelle mit linearen Wärmedurchgangskoeffizienten Ψ (Psi-Werten) für Abstandhalter aus Aluminium und Stahl und eine zweite Tabelle mit niedrigeren Werten für Abstandhalter mit wärmetechnisch verbesserter Leistungsfähigkeit. Die Definition hilft in Zweifelsfällen zu entscheiden, welche der beiden Tabellen die richtige ist.

Nach dieser Definition sind Abstandhalter aus Stahl eindeutig nicht wärmetechnisch verbessert. „Warme Kante“ beginnt mit Edelstahl-Abstandhaltern. Edelstahl weist gegenüber Aluminium und Stahl eine deutlich geringere Wärmeleitfähigkeit auf – nicht umsonst sind die Griffe von Stahl-Kochtöpfen oft aus Edelstahl.

Deshalb ist es nicht in Ordnung, wenn Stahlabstandhalter als „etwas“ wärmetechnisch verbessert angepriesen werden. Und übrigens: Die Farbe schwarz alleine ist auch kein ausreichender Hinweis auf dämmtechnische Qualitäten. Aluminium und Stahl lassen sich ebenso schwarz lackieren wie Edelstahl. Lauwarme Kante – so etwas gibt es nicht!