Wärmetechnisch verbesserte Abstandhalter

Und noch eine Bestandsaufnahme zur Warmen Kante

Böblingen, 5.3.2018. Pünktlich zu  DEM Branchenereignis des Monats März, der Messe fensterbau frontale 2018 in Nürnberg, finden Sie im Messeheft des GFF-Magazins, Heft 3/2018, ab Seite 86 meine aktuelle Bestandsaufnahme zum Thema Warme Kante – oder gleich hier. Wie schon so oft zeige ich in diesem Artikel die Vorteile der warmen Kante auf und stelle die Frage, warum es immer noch Aluminium-Abstandhalter gibt.

Update in Sachen Warme Kante

Böblingen, 15.4.2017. Es ist noch nicht lange her, dass zur GLASSTEC 2016 gleich mehrere neue Lösungen für wärmetechnisch optimierte Abstandhalter vorgestellt wurden. In meinem neuesten Artikel für die GLASWELT finden Sie eine aktuelle Übersicht über die Systeme und erfahren die neuesten Trends. Direkt zum Artikel geht es hier.

Neuigkeiten aus dem BF Arbeitskreis Warme Kante

Für die Ermittlung von UW– und UCW-Werten werden die vom Bundesverband Flachglas herausgegebenen BF-Datenblätter mit repräsentativen Psi-Werten für Fenster und Fassadenprofile vielfach genutzt. Die vergleichsweise einfache, aber normgerechte Vorgehensweise ist inzwischen weit über die deutschen Grenzen hinaus im Markt bekannt. Nun soll ein neues Vorhaben des BF AK Warme Kante die Seriosität und Zuverlässigkeit der angegebenen Werte dauerhaft sicherstellen.

Die repräsentativen Psi-Werte der BF-Datenblätter für Fenster und für Fassadenprofile werden gemäß EN 10077-2 mit Hilfe der messtechnisch ermittelten sog. äquivalenten Wärmeleitfähigkeit λeq,2B berechnet. Die Grundlage für diese Vorgehensweise, aber auch für die Verwendung der Psi-Werte bilden die drei ift-Richtlinien WA-08, WA-17 und WA-22 zu wärmetechnisch verbesserten Abstandhaltern. Durch Messung von drei Probekörperpaaren aus trockenmittelbefüllten und butylierten Abstandhaltern und anschließende statistische Auswertung wird der Nennwert λeq,2B bestimmt. Er wird unten auf den Datenblättern im Bereich ‚Two-Box-Modell Kennwerte‘ unter ‚Box 2‘ ausgewiesen.

Abbildung: Der auf den BF-Datenblättern ausgewiesene Wert λeq,2B wird zukünftig regelmäßig nachgemessen. Für den Vergleich der wärmetechnischen Leistungsfähigkeit von Warme-Kante-Systemen ist er nicht geeignet. Dafür sollten ausschließlich die Psi-Werte verwendet werden, weil diese auch den Einfluss der Abstandhalter-Bauhöhe h2 berücksichtigen.

Da sich die Berechnungen für die unterschiedlichen Warme-Kante-Systeme, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nur in dieser Eingangsgröße λeq,2B sowie der Bauhöhe h2 der Box 2 unterscheiden, kommt diesem Wert besondere Bedeutung zu. Schließlich bestimmt er die Psi-Werte, die von den Abstandhalter-Herstellern im täglichen Wettbewerb zum Vergleich genutzt werden.

Deshalb haben sich die Mitglieder des BF Arbeitskreises Warme Kante in der letzten Sitzung am 9.2.2017 freiwillig selbst dazu verpflichtet, die Angabe der äquivalenten Wärmeleitfähigkeit λeq,2B alle zwei Jahre auf den Prüfstand zu stellen. Damit sollen mögliche Abweichungen gegenüber den ursprünglichen Messungen festgestellt bzw. umgekehrt die Sicherheit geschaffen werden, dass die auf den BF-Datenblättern ausgewiesenen Werte auch nach Jahren noch korrekt sind. Die Kosten für das Verfahren werden von den jeweiligen Abstandhalter-Herstellern getragen.

Nachgemessen wird ausschließlich am ift Rosenheim. Als Besonderheit ist hervorzuheben, dass die Probennahme für diese Nachmessung bei den Verarbeitern im Markt erfolgen soll.

Die RAL Gütegemeinschaft Mehrscheiben-Isolierglas e.V. hat mit ihren neuen Güte- und Prüfbestimmungen seit dem 1.1.2017 bereits eine Fremdüberwachung der Isolierglas-Komponenten Abstandhalter, Dichtstoffe und Trocknungsmittel eingeführt. Es wird angestrebt, die zweijährig geplante Überprüfung von λeq,2B zu einem späteren Zeitpunkt in die RAL-GMI Güte- und Prüfbestimmungen aufzunehmen.

Die derzeit gültigen, auf der BF-Homepage freigeschalteten Datenblätter werden ab der ersten Nachmessung mit einem befristeten Gültigkeitsdatum versehen. Die erste Überprüfung und Neudatierung der Datenblätter soll 2018 erfolgen.

Der Arbeitskreis Warme Kante

Der Arbeitskreis ‘Warme Kante’ ist ein Unterausschuss des Technischen Ausschusses beim Bundesverband Flachglas. Die Teilnehmer des Arbeitskreises sind Mitglieder und Fördermitglieder des BF. Wissenschaftlich begleitet wird der Arbeitskreis durch Prof. Dr. Franz Feldmeier, Hochschule Rosenheim und Dipl.-Phys. Norbert Sack, ift Rosenheim.

Dies ist eine gemeinsame Pressemitteilung von Bundesverband Flachglas und ift Rosenheim vom März 2017.

 

 

BF Merkblatt 004 Kompass Warme Kante – jetzt auch in Englisch und Französisch

Böblingen, 19.9.2016. Das BF-Merkblatt 004 „Kompass Warme Kante für Fenster und Fassaden“ ist eine gute Einführung in die Thematik und stellt die Bedienungsanleitung für die von der Fachbranche gerne genutzten BF Datenblätter mit repräsentativen Psi-Werten für Fenster und für Fassadenprofile dar. Die Anwender der Datenblätter finden in diesem Merkblatt die Randbedingungen für die Anwendung der Psi-Werte gemäß den ift-Richtlinien WA-08/3 (Fenster) und WA-22/1 (Fassaden).

Nun wurde dieses Merkblatt auf vielfachen Wunsch gleich in zwei Sprachen übersetzt.

Beide Sprachversionen finden Sie auf meiner englischsprachigen Literaturliste, oder aber gleich hier zum Download. Die französische Fassung finden Sie hier.

An 19. September 2016|By |Allgemein|0 Kommentare

Wärmebrücken an Fenstern und Fassaden

Böblingen, 27.6.2016. An dieser Stelle möchte ich auf meinen neuesten Artikel hinweisen, der in Heft 3-2016 der Zeitschrift Bauen+ von Fraunhofer IRB-Verlag/Bundesanzeiger Verlag erschienen ist. Ich empfehle ihn als Lektüre für alle, die etwas tiefer in die Materie der „warmen Kante“ einsteigen möchten. Zum Artikel geht es hier.

Nähere Informationen zur Fachzeitschrift bauen+ finden Sie unter www.bauenplus.de.

Lauwarme Kante? Gibt es nicht!

Böblingen, 5.2.2016. Nur um es nochmal klarzustellen: „Warme Kante“ bezeichnet einen Isolierglas-Randverbund mit wärmetechnisch verbessertem Abstandhalter. Für dieses „wärmetechnisch verbessert“ gibt es eine eindeutige Definition. Sie findet sich in der relevanten, international gültigen Norm für den Wärmedurchgangskoeffizienten von Fenstern, DIN EN ISO 10077 Teil 1 ebenso wie in der Norm für das wärmetechnische Verhalten von Vorhangfassaden, DIN EN ISO 12631. Beide Normen enthalten jeweils eine Tabelle mit linearen Wärmedurchgangskoeffizienten Ψ (Psi-Werten) für Abstandhalter aus Aluminium und Stahl und eine zweite Tabelle mit niedrigeren Werten für Abstandhalter mit wärmetechnisch verbesserter Leistungsfähigkeit. Die Definition hilft in Zweifelsfällen zu entscheiden, welche der beiden Tabellen die richtige ist.

Nach dieser Definition sind Abstandhalter aus Stahl eindeutig nicht wärmetechnisch verbessert. „Warme Kante“ beginnt mit Edelstahl-Abstandhaltern. Edelstahl weist gegenüber Aluminium und Stahl eine deutlich geringere Wärmeleitfähigkeit auf – nicht umsonst sind die Griffe von Stahl-Kochtöpfen oft aus Edelstahl.

Deshalb ist es nicht in Ordnung, wenn Stahlabstandhalter als „etwas“ wärmetechnisch verbessert angepriesen werden. Und übrigens: Die Farbe schwarz alleine ist auch kein ausreichender Hinweis auf dämmtechnische Qualitäten. Aluminium und Stahl lassen sich ebenso schwarz lackieren wie Edelstahl. Lauwarme Kante – so etwas gibt es nicht!

 

 

Was hilft gegen die Sommerhitze?

Böblingen, 7.8.2015. Jeder weiß, dass ein Thermosbehälter Gekühltes lange kalt und Erhitztes heiß hält. Kühlschränke sind heute extrem gut gedämmt, weil jeder weiß, dass sie sonst große Stromfresser wären. Sind Sie schon mal auf die Idee gekommen, die Kühlschranktüre einen Spalt aufstehen zu lassen? Wohl kaum.

Ein klimatisiertes Gebäude ist nichts anderes als ein großer Kühlschrank. Doch was kann man dieser Tage leider oft beobachten? Klimaanlagen sind auf arktische Temperaturen eingestellt und Türen/Fenster stehen auf. Kühlenergie wird verschleudert, und die Kosten für ihre Erzeugung übertreffen noch die Heizkosten im Winter. Sie fragen sich vielleicht, was das alles mit warmer Kante zu tun hat. Nun, natürlich spielt bei diesem Thema die Dämmung der Gebäudehülle eine große Rolle.

Trotz der großen Sommerhitze soll es im Gebäude möglichst kühl sein. Dafür muss man verhindern, dass die Hitze von außen eindringt. Ist sie erst mal drin, hat man große Mühe und Kosten, sie wieder hinauszuschaffen.

Dabei ist es immer die Wärme, die sich bewegt – und zwar dann, wenn ein Temperaturgefälle vorliegt, egal in welche Richtung. Bei beheizten Gebäuden betrachtet man a) Transmissionswärmeverluste, d.h. den direkten Wärmedurchgang durch die Gebäudeaußenhülle (Wände, Dach, Fenster usw.) und b) Lüftungswärmeverluste durch Fugen, undichte oder im Extremfall offene Fenster und Türen. Bei klimatisierten Gebäuden gelten grundsätzlich dieselben Mechanismen, nur in umgekehrter Richtung. Hinzu kommen die Effekte der direkten Sonneneinstrahlung über die Verglasungen.

Dass es sich bei sehr guter Wärmedämmung im Winter sehr viel komfortabler wohnen lässt, hat sich in unseren Breitengraden mittlerweile herumgesprochen. Dass es der Wärme aber egal ist, ob sie von drinnen nach draussen oder von draussen nach drinnen strömt, ist noch nicht jedem wirklich klar.

Im Sommer dauert es bei sehr gut gedämmten Gebäuden deutlich länger, bis die Wärme ins Innere vordringt, als bei einem schlecht gedämmten Altbau – vorausgesetzt, man hält die Fenster und Türen geschlossen, um ein Eindringen mit der Luft zu verhindern. (Das geht allerdings auf Dauer nur, wenn man eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung hat.) Zur Auskühlung werden die Nachtstunden genutzt. Sobald die Außentemperatur am morgen wieder die Raumtemperatur erreicht hat, werden die Fenster alle geschlossen und möglichst noch mit Rolläden verschattet. Dann herrschen an diesen Tagen mit extremer Sommerhitze z.B. in einem KfW70-Gebäude angenehme 24 °C, bei Außentemperaturen von 32 °C und mehr.

Was braucht man für ein sehr gut gedämmtes Gebäude? Gut gedämmte Wände, sehr gut gedämmte und dichte Fenster mit Dreifach-Verglasung – natürlich mit warmer Kante im Randverbund – sowie eine Außenverschattung, um die im Sommer unerwünschten solaren Gewinne zu verhindern. Ohne wärmetechnisch verbesserte Abstandhalter, d.h. mit herkömmlichen Aluminium-Abstandhaltern, hätten alle Fenster ringsherum am Rand ein „Schlupfloch“, durch das die Wärme schneller nach innen geleitet wird.

Deshalb gilt: Richtig investiert man in eingesparte Energie durch verbesserte Gebäudedämmung. Das schont auf lange Zeit den Geldbeutel und hilft außerdem dem Klima.

Denn Wärme, die man gar nicht erst hineinlässt, muss man nicht durch Klimaanlagen aufwändig wieder hinausbefördern. So geht’s!

 

 

Warme Kante – Profilstangen der Zukunft

Böblingen, 28.5.2015. Für wärmetechnisch verbesserten Randverbund gibt es unterschiedliche Ansätze: Hohlkammerprofile („Stangen“) aus schlecht wärmeleitenden Materialien, flexible Schaumprofile von der Rolle oder thermoplastisches Material aus dem Fass. In meinem Artikel für Heft 5/2015 der GLASWELT, den Sie hier nachlesen können, finden Sie eine Übersicht über die aktuell angebotenen Stangenlösungen – mit einem Ausblick zur Zukunft von warmer Kante.

Warme Kante – wohin geht die Reise?

Böblingen, 27.12.2014. Ohne jeden Zweifel gehört eine exzellente Wärmedämmung zu den sinnvollsten Maßnahmen, um den Energieverbrauch von Gebäuden zu reduzieren und die dramatischen Folgen des Klimawandels zu begrenzen. Fenster und Fassaden, Schlüsselkomponenten von Gebäudehüllen, müssen deshalb immer bessere (niedrigere) U-Werte liefern. Lesen Sie in meinem neuesten Beitrag für Heft 12/2014 der GLASWELT hier, was daraus für die Entwicklung von Warme-Kante-Systemen folgt.

An 27. Dezember 2014|By |Allgemein|0 Kommentare

Glasstec 2014 – Neues in Sachen „Warme Kante“?

Böblingen, 9.12.2014. In einem Beitrag zur Rubrik Pro & Contra für die Oktober-Ausgabe des GFF-Magazins [hier] hatte ich für das alle zwei Jahre stattfindende Großereignis in Düsseldorf keine Quantensprünge bei der Warmen Kante erwartet. Mein Messebesuch hat dies bestätigt – die eierlegende Wollmilchsau für den Isolierglas-Randverbund ist wieder nicht gezeigt worden. Dafür hat die Anzahl der Anbieter für Lösungen sowohl auf der Material- als auch auf der Maschinenseite zugenommen. Näheres dazu finden Sie [hier], in meinen Bericht im GFF-Magazin Heft 12/2014.